Back to the roots…

Es ist früh am Morgen, die Sonne macht ihre ersten zaghaften versuche zu erblicken was da gerade geschieht. In diesem kleinen Park am Rand des Gebirges. Ein unter Haufen an Menschen hatte sich hier getroffen. In vielen kleinen Grüppchen verteilt redent um die Aufregung noch etwas davon zu schieben. Denn es war egal wie oft sie das hier schon gemacht haben. Ein wenig Aufregung trug jeder mit sich, was aber auch eine gute Energie ist wenn es endlich los geht.

Nebenbei checkte jeder noch ein wenig seine Ausrüstung oder versuchte irgendwie den Transponder für das GPS anzubringen um es ja nicht zu verlieren. Denn wenn die beine schwer sind, nochmal auf die Strecke zu gehen und den Transponder zu suchen, wäre sicher kein traumhaftes Szenario. So wie danach mit Freunden in einem Café und der Medaille um den Hals zu sitzten. Um ein stück Kuchen zu genießen. Und sich dabei für die nächsten zwei Stunden am besten nicht mehr zu bewegen. Weil die Beine einen wahrscheinlich sofort sagen würden, warum sie sich nicht mehr bewegen wollen. Und das nicht nur weil der Kuchen so lecker war.

Aber irgendwie wirkten alle so furchtbar entspannt, so das man selber noch irgendwo einen plausch anfangen würde. Als zur Einweisung zur gehen, wo einen die wichtigsten dinge zur Strecke und Sicherheit noch einmal erklärt wurden. Wo man sich innerlich dachte : wann geht es denn endlich los. Weil die Freude einfach auch da war, das jetzt zu machen. Egal ob man danach den Muskelkater des Todes hat oder sich einmal lang legt. Es sind halt Abenteuer wo alles passieren kann, sobald man die Startlinie überschreitet.

Auch wenn dort die pure Harmonie und Entspannung herrschte. Und wer sein pläuschchen noch nicht beendet hatte, wird es vielleicht erst mit dem Startschuss beenden. Oder wenn der Puls einen den Atem nimmt. Was sicher auch die Landschaft tat. Wenn man nach links und rechts sah, da beim blick nach vorn erstmal kein Hindernis erkennbar war. Während die erste Angst eigentlich immer noch diese war, sich zu verlaufen. Auch wenn man die Strecke auf seine GPS Uhr geladen hatte, um nicht ganz daneben zu liegen.

Doch am Ende waren wir wie eine Kette, so das ich kaum Navigieren musste. Wobei es immer eine gute Ausschilderung gab egal wo man sich befand. Wobei es schon verrückt war, wie eine kleine Achterbahn im Gebirge die man durchlief. Durch immer wieder wechselnde Passagen, so das man sich immer wieder neu anpassen musste an die Gegebenheiten. Denn es gab stellen wo man es gut fliegen lassen konnte, während man an anderen technischen, steinigen Passagen eher dachte man würde stehen. Aber das ist halt am Ende die Herausforderung mit der alle Leben müssen. Und gerade eine Herausforderung die in dieser Landschaft eben den reiz dieses rennen ausmachte. Was dadurch Unwahrscheinlich kurzweilig war. Da die Zeit an einem vorbeirannte. Und als man im Finish stand, erst wieder ein Gefühl dafür bekam. Denn irgendwie war man eins mit dem Rennen. Das einen vollkommen aufsog. Und man selbst die ganze Euphorie und das Glücksgefühl mit jeden schritt und im ziel.

Es war so als würde man wieder mit den laufen anfangen, und man beobachtet alle um sich herum. Die hier wahrscheinlich schon viel mehr Erfahrung haben. So kann ich mich noch erinnern an meinen ersten Halbmarathon damals in Leipzig. Wo wir zur Abholung der Startnummer in der alten Messe waren. In der ein alter Man saß und einen Holzkasten in dem seine Medaillen waren. Und ich mich fragte : ob ich wohl auch mal so viele haben werde. Und tausend kleine Geschichten dazu, die ich wohl erzählen könnte, bis sie keiner mehr hören mag. Aber gerade wegen solcher Geschichten bin ich auch hier gelandet. Nur sind die Erzähler heute andere. Sie haben Podcasts oder sind bei YouTube. Andere Läufer wie du und ich, die andere Läufer und Menschen…motivieren und inspirieren.

Man muss halt nicht immer vorne oder um den Sieg mitlaufen. Seit meiner Verletzung habe ich auch andere schöne Seiten am Laufen entdeckt. Gerade wenn man auch mal Sachen machen kann wo das laufen noch laufen ist. Und auch ein Erlebnis viel schöner sein kann als eine Bestzeit. Auch wenn es verdammt Spaß macht schnell zu laufen. Aber es halt auch kein Untergang ist wenn es an dem Tag genau mal eben nicht geht, denn der nächste Lauf kommt bestimmt.

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Bergen?