Aurora Borealis

Die Natur hält so viele Zauber bereit die einen den Atem nehmen können. Wenn sie uns auf unseren Reisen oder Wanderungen immer wieder wach küsst. Und wir eigentlich wissen, dass kein Bild der Welt den Moment je so festhalten kann. So sehr wie wir es auch versuchen. Manche dinge kann man halt nur erleben oder muss man einfach gesehen haben. Und manche verbindet man darauf hin immer mit einem Ort. So das man am Ende vielleicht nochmal zurück kommt, nur um es vielleicht noch einmal zu sehen. Auch wenn man es dann vielleicht schon wieder durch andere Augen sieht. Denn gerade wenn ich an Orte meiner Kindheit zurückkehre, empfinden ich die Orte als ganz anders. Sehe sie nochmal ganz anders. Auch wenn seit dem viele Jahre vergangen sind. In dem auch der Globus sich ziemlich schnell gedreht hat.

Es ist Donnerstag Abend im Montana Hostel Bergen. Die Dunkelheit ist im Tal angekommen, und die letzten Lichtreste hingen oben am Berg. Während die Gäste eifrig an ihrem Essen kochten, oder zahlreich verteilt im Erdgeschoss aßen oder redeten. Ein kleines emsiges treiben, wie ein bunter Ameisenhaufen voller Lebendigkeit. Man guckte eben noch schnell in die Nachrichten der Welt, was so passiert hier und da. Denn ein Urlaub ist manchmal auch wie eine Insel, manche Nachrichten kommen nur dann an, wenn man auch will. Und eine jagte mir geradezu wieder die Müdigkeit aus meinem Körper. Das die Aktivitäten der Nordlichter gerade beginne. Was sofort das treiben noch wuseliger werden ließ. Jeder zog sich etwas über, um heraus zu gehen. Auch ich, brachte noch schnell ein, zwei Sachen weg und holte meine Jacke. Um noch einmal den Weg nach draußen zu finden. Und es sollte nicht das einzige und letzte mal gewesen sein, an diesem Abend.

Es gab einen wunderbaren kleinen Hügel, vor dem Hostel…auf dem man wunderbar über die Stadt sehen konnte. Mit ein paar Bänken darauf. Schon am ersten Tag bin ich hier rauf um die Aussicht zu genießen. Denn es war schon beeindruckend. Gerade schon bei der Landung, als ich die vielen kleinen Inseln gesehen habe. Die teils mit vielen kleinen Holzhäusern gesäumt waren. Die den Inseln viele kleine bunte Farbtupfer verliehen, wie Herbstliches Laub das eine Straße in Farbe tauchen konnte. Es war gerade 21Uhr, und die ersten Aktivitäten waren leicht zu sehen. Aber wenn man sein Handy herausholte, sah man was wirklich passierte. So als würde man eine 3d Brille aufsetzen und damit den ganzen Zauber erst erblicken können. Wenn man die Grüne Farbe auf einmal wie ein Regenbogen von Berg zu Berg gespannt sah. Das am Anfang nur leicht von einem rot geküsst wurde. Was erst zum späteren Abend hin, stärker werden sollte. Aber so fingen wir an mit der Belichtung zu spielen, und dabei möglichst lang still zu halten, um das perfekte Bild einzufangen.

Es war schon etwas Zeit vergangen, seitdem ich das erste mal draußen war. Der Akku war leer, ich halb erfroren, aber Happy über das was ich gesehen hatte. Während ich in meinem Bettchen lag und immer wieder nach draußen guckte, um zu sehen ob man es noch klarer sehen kann. Und wie der Gedanke, so der Augenblick, als jemand ins Zimmer kam und einfach das Licht an machte. Und sagte : das man es unbedingt gesehen haben musste. Und was soll ich sagen, meine Neugier war auf jeden Fall nochmal geweckt. Denn irgendwie ist ja meine leise Hoffnung Heute auch gerade Wirklichkeit geworden. Ich zog mir schnell noch ein paar Sachen an, ehe ich mich schon wieder auf der Treppe in die Lobby wiederfand. Und damit auf den direkten Weg raus. Es standen jetzt noch mehr Menschen verteilt über die ganze Fläche. Denn die Farben sind deutlich kräftiger geworden. Selbst der Gast mit dem ich beim ersten Weg hinein Bilder gemacht hatte, war noch draußen. Erzählte von seinem Hike und seinen Touren die letzten Tage. Was allesamt sicher spannender war, als die Zugfahrt nach Göteborg, die auf ihn am nächsten Tag wartet. Aber wenn das erlebte vom schön ist, wer will denn auch nach Hause ?

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Aiguille du Midi